Spooky Part I -  Eine Musterkollektion entsteht und wird zum Quilt

Wie aufregend - mein erster Quilt aus Stoffen mit meinen eigenen Musterentwürfen !

Die Kollektion 'Spooky' entstand im Rahmen einer Instagram-Challenge (#trickortreatspookyandsweet) als saisonale Mustersammlung für Halloween und den Herbst.

Schon von Beginn an war diese Kollektion für Patchwork angelegt.

 

Jetzt nehme ich euch mit auf die Reise von den ersten Skizzen, zu den fertig bedruckten Stoffen und schließlich zum Nähprozess meines Quilts. Da es sich um ein laufendes Projekt handelt, gibt es aktuell leider noch nicht den fertigen Quilt zu sehen, aber es kommen entsprechende neue Blogartikel, sowie das Projekt fortschreitet !

 


Fast jedes meiner Muster beginnt als eine Bleistiftskizze.

Der Spooky-Kollektion dienten mehrere Instagram-Challenges mit Herbst- und Halloweenbegriffen als Inspirationsquelle.

Bereits in diesem ersten Schritt beginnt die Planung, welches Muster welche Farben bekommt.


Anhand der Skizzen enstanden die ersten Motive, in zueinander passendem Zeichenstil und in einem festgesetzten Farbschema.

Das ist der Grundstein für die Muster, die nachher innerhalb der Kollektion zueinander passen und kombinierbar sein sollen.

 


Die Mustererstellung erfolgte in Adobe Illustrator, gezeichnet per Hand auf einem Wacom-Grafiktablett.

Über die Bleistiftskizze in mehreren trennbaren Ebenen die Motive zu zeichnen ist echt komfortabel !

 

Auch die Farben können hier direkt aufeinander abgestimmt werden.



Die Kollektion ist fertig !

Aus allen entstandenen Mustern und deren Farbvarianten habe ich meine Favoriten ausgewählt und zu einem Set zusammengestellt.

Die Anzahl der benötigten Muster sind von der Quilt-Anleitung vorgegeben, die ich für mein Projekt auswählte.

 


Der Hazel Quilt, ein Design mit Anleitung von Erica Jackman, ist meine Wahl für meinen Halloween-Quilt. (Schaut doch mal auf www.kitchentablequilting.com vorbei, um mehr ihrer Werke zu sehen!)

Digital habe ich direkt meine Muster in ihre Vorlage eingesetzt, um mir den möglichen finalen Quilt vorzustellen.


Dann endlich kamen die bedruckten Stoffe von Spoonflower an:

neun Fatquarter (ca. 50x50cm) und je ein bzw zwei Meter der neutralen Muster für den kontrastierenden Hintergrund, alle in einer schönen Baumwollqualität.

Alles erstmal vorgewaschen und gebügelt - dann kann es losgehen !



Den Zuschnitt anzufangen ist immer eine kleine Hürde - was wenn etwas schiefgeht?!

Aber ich habe mich auf die Quiltanleitung verlassen und einfach losgelegt.

Wenn ich dann einmal angefangen habe, ist der Zuschnitt mein zweitliebster Teil an Quiltprojekten.


Nach vier Stunden sind alle Teile für die Quilt-Oberseite ("Top") fertig geschnitten, die farbigen und die neutralen.

Alle Teile in Stapeln nebeneinander sortiert zu sehen macht mich immer richtig hibbelig, mit dem Nähen loszulegen und den fertigen Quilt sehen zu können !


Los geht's mit dem Nähen - aber Halt !

Die Auswahl der richtigen Nähnadel ist nicht zu verachten. Hier habe ich zuerst mit einer 90er Größe losgelegt, die noch vom Jeansreparieren eingesteckt war.

Eine 70er passt aber besser zu dem dünnen Baumwollstoff, und hinterlässt weniger deutliche Löcher im Stoff.



Ich beginne das Nähen mit den kleinsten Teilen, die meistens die 'langweiligen' sind, weil man so viele davon braucht.

Hier sind es "Flying Geese", von denen über 80 Stück benötigt werden.

Dabei habe ich auch direkt eine neue, sehr praktische Technik aus der Quiltanleitung gelernt.

 


Sehr praktisch ist auch das "chain piecing", bei dem die Teile immer weiter nacheinander der Maschine 'gefüttert' werden, ohne das Nähgarn zwischendrin zu kappen.

So bleibt die Garnspannung für den nächsten Nahtanfang korrekt und es spart Garn !

Die Teile dann im Akkord zu trennen macht auch echt Spaß. :)


Nun ein Schritt den ich nicht so mag - das Zwischenbügeln. Um die vielen kleinen Teile akkurat aneinander zu fügen ist das echt hilfreich.

Daher habe ich meine Bügelmatte rausgekramt und losgelegt.

Ich gestehe an späteren Stellen habe ich mir das Bügeln meistens gespart und nur mit den Fingern die Nahtzugaben glattgepresst.




Mit den fertigen "Flying Geese" und allen farbigen Teilen ging es an ein erstes Auslegen und Anordnen der Stoffe auf dem Boden.

Mit der Version aus der digitalen Vorlage war ich noch nicht ganz zufrieden. Das physische Auslegen ist doch etwas intuitiver und direkter.

Aus Platzgründen wollte ich eine 'Sparversion' der Auslage probieren . .


. . . die aber auch nicht so richtig zufriedenstellend war.

Daher folgte ein zweites Auslegen mit wirklich allen Teilen. Der Platz auf dem Stubenboden hat gerade so gereicht !

 

Für die Anordnung habe ich die Quiltanleitung für das Hazel-Design außer Acht gelassen.


Durch mein eigenes Layout des Quiltdesigns unabhängig von den in der Anleitunng vorgesehenen Anzahl der Teile musste ich einige fehlende Teile nachschneiden.

Viele waren es aber nicht und Reste der Fatquarter wurden natürlich aufgehoben (diese kommen übrigens auch später noch zum Einsatz !).

 



Endlich, endlich, endlich geht es los mit dem großen Part des Nähens !

Jetzt entstehen aus den Einzelteilen durch strategische Reihenfolge die größeren "Blöcke".

 


Ein bisschen faul ist man ja doch, daher ist die Nähmaschine umgezogen ins Wohnzimmer, für kurze Wege zu den ausgelegten Teilen.

So kommt auch nichts durcheinander beim Aneinandernähen !


Was für ein Anblick, die ersten Blöcke sind fertig genäht.

Stück für Stück werden kleine Teile zu größeren zusammengenäht, diese wiederum mit weiteren . . .

Ich liebe diese Entwicklung !



Nach einer größeren Nähpause bin ich dann doch wieder an den eigentlichen Nähplatz umgezogen. Am Couchtisch hockend war es zu unbequem.

Jetzt praktisch: ein stabiler Pizzakarton, auf dem die Einzelteile gut sortiert transportiert werden können bis Stück für Stück ein ganzer Block daraus einsteht.


Dann wieder Bügeln - als das Top in 12 größeren Parts vorlag, habe ich alle zur Sicherheit doch mal gebügelt.

Den Anfang mache ich immer auf der Rückseite, um die Nahtzugaben gut zu erwischen. Die liegen dann schön flach und der Stoff wird insgesamt glatter und kann nachher exakter weiter aneinander gefügt werden.


Nochmal auf der Oberseite bügeln wenn man schonmal dabei ist - ach was für ein Anblick, das Top nimmt Gestalt an!

Den Bügeleffekt kann man wahrscheinlich nur schlecht sehen auf dem Bild, vorn ist der gebügelte, hinten der noch ungebügelte Block

 



Die schön gebügelten Blöcke flutschen nur so unter der Nähmaschine durch !

Je mehr zusammengenäht werden, desto unhandlicher wird natürlich das ganze Stück.

Vor allem daher ist das zwischenzeitliche Bügeln doch sinnvoll, wenn die Teile noch handlich sind.

 

 


Gut gelingt das Quilttop beim Nähen mit "nesting" - das heißt Nahtzugaben aufeinander zu nähender Teile werden vor dem Nähen in gegensätzliche Richtungen auseinander gebügelt/ gepresst (grüne Marker).

So werden diese Stellen am Ende nicht zu dick.

Manchmal passen die Richtungen nicht recht, hier bügle ich dann etwas geschummelt (rote Marker).


Es ist so weit: die letzte Naht des Quilttops ist in Arbeit !

Hier wird die Stoffmasse aus der das Top besteht wirklich deutlich.

Sehr praktisch ist ein Abstand einiger Zentimetern hinter dem Nähtisch, damit der Stoff nach der Maschine vom Tisch gleiten kann und sich nicht übermäßig anstaut.

Faustregel: so wenig lange Nähte wie möglich ! :)



Aktueller Zwischenstand ist nun das fertige Quilttop für den Halloween-Hazel-Quilt.

Der erste große Schritt ist damit getan und ich schließe mit einem Bild das ich von jedem Quilttop mache: den super coolen Glasfenster-Look, der gegens Licht gehalten durch die Nahtzugaben entsteht.

Einfach toll, finde ich !

 

Der nächste Schritt wird sein, den passenden Stoff für die Rückseite (das "Backing") zu finden - hier habe ich schon einen Plan, aber der ist erstmal geheim ;)

Update: Part II des Quilt-Projekts ist online - es geht um eine experimentelle Stofffärbung!

 

In der Zwischenzeit ist die Kollektion bereits auf Spoonflower, auch in weiteren Farbvarianten und mit vielen anderen kombinierbaren Mustern in gruseliger Herbststimmung.

Schau doch mal rein !

 

Update: Klick hier um den zweiten Teil über das Spooky Projekt zu lesen!




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